Traditionell basiert die italienische Kaffeekultur auf ein Blend, d.h. der Kombination verschiedener Kaffeesorten aus verschiedenen Herkünften. Im Gegenteil dazu, hat sich in mehreren Ländern der Welt eine Kultur des Espresso-Trinkens aus einer einzigen Herkunft etabliert.
Es ändert sich jedoch etwas. In italienischen Bars werden den Kunden in der Regel Espressoblends und koffeinfreier Kaffee angeboten, aber es wird immer einfacher, Baristi zu finden, die auch einen oder mehrere Single-Origin-Kaffees anbieten. Der Preis für den sortenreinen Kaffee ist höher als der für die Espressoblends und der Kunde muss den Barista ausdrücklich darum bitten, sonst wird ihm der Blend serviert.
Der Blend spielt auch heute noch eine wichtige Rolle und zwar aus mehreren Gründen. Zunächst einmal sucht der durchschnittliche italienische Kunde immer nach dem gleichen sensorischen Profil in der Tasse. Mit anderen Worten, die Gewohnheit siegt: Der Blend ermöglicht es dem Röster, immer ein bestimmtes Profil zu erreichen, indem er die einzelnen Sorten oder deren Menge je nach Marktangebot leicht variiert.
Man sagt auch, dass eine gute Tasse Espresso perfekt, stark und tief sein soll. Ein Single Origin kann sicherlich perfekt und kraftvoll sein, aber er kann kaum so tiefgründig sein wie ein Blend, d.h. ein gewisses Maß an Komplexität der Aromen erreichen, was für den italienischen Kunden eine wichtige Eigenschaft ist.
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